Studienreise nach Aachen im Rahmen des Interreg-Projekts
- Erschienen am„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen,“ sagte einst Goethe.
Und da interkulturelle Erfahrungen ebenfalls immer den Horizont erweitern, sollte eines mit dem anderen verknüpft werden.
„Besser Vorbeugen als Retten. Verhütung von Bränden und anderen gefährlichen Ereignissen durch Schulungsmaßnahmen, gesellschaftliche Prävention und virtuelle Realität – BeVaRe/BeWaRe“, so lautet der Arbeitstitel des aktuellen deutsch-polnischen Projekts im Rahmen des Programms Interreg VI A Brandenburg - Polen.
Innerhalb dieses Projekts nahmen sich die beteiligten Partner – die Landesschule und technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg (LSTE) sowie die Wojewodschaftskommandantur Gorzow - vor , von den Erfahrungen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit anderer Regionen lernen zu wollen.
Also beschloss man, zunächst die deutsch-belgisch-niederländische Zusammenarbeit im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes unter die Lupe zu nehmen.
Daher unternahmen eine polnisch-deutsche Delegation bestehend aus Vertretern der Wojewodschaftskommandantur der staatlichen Feuerwehr in Gorzów Wielkopolski und der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) in Eisenhüttenstadt vom 3. bis 6. Juni 2025 einen interkulturellen Erfahrungsaustausch von Rettungsdiensten in Aachen (Nordrhein-Westfalen).
Ein wichtiger Aspekt des interkulturellen Besuchs war die Besichtigung des Rathauses aus dem 14. Jahrhundert, das auf den Ruinen der Pfalz Karls des Großen erbaut wurde, und des romanischen Mariendoms, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und 600 Jahre lang die Krönungsstätte von 30 römisch-deutschen Königen war.
Zu den interessanten geschichtlichen Aspekten mit Berührungspunkten auch zur polnischen Geschichte zählte zum Beispiel der Aachener Frieden von 1748, welcher u.a. Preußen den Besitz des schlesischen Gebietes bestätigte.
Ein Höhepunkt der Reise war ein Treffen mit deutschen Feuerwehrleuten der Berufsfeuerwehr Aachen, die den Teilnehmern sowohl die Struktur ihrer vier Einheiten als auch die Besonderheiten einer Region mit mehr als 500.000 Einwohnern (allein in Aachen leben mehr als die Hälfte hiervon) an der Grenze zu zwei Ländern vorstellten: Belgien und den Niederlanden.
Besonders interessant war die Vorstellung des EMRIC-Projekts, einer Organisation, die die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Rettungsdiensten aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland in der Euroregion Maas-Rhein sicherstellt.
Die Geschichte der Gründung von EMRIC geht auf Projekte zurück, die im Rahmen der Interreg-Programme bereits Mitte der 1970er Jahre durchgeführt wurden.
Im Laufe der Zeit führte der Bedarf an gegenseitiger, länderübergreifender Unterstützung und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der trilateralen Zusammenarbeit zur Einrichtung eines ständigen Büros, das sich ausschließlich mit der Planung, Organisation und Koordinierung der Aktivitäten aller beteiligten Rettungsdienste befasst.
Die Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Aufgaben und Strukturen der Feuerwehren aus Polen, Deutschland, den Niederlanden und Belgien endete mit der Betonung der Bedeutung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Kenntnis der Fähigkeiten, Taktiken und Ausrüstung der Partner auf der anderen Seite der Grenze.
Denn es gibt nur ein Ziel: so schnell wie möglich am Einsatzort zu sein und effektive Hilfe zu leisten.